R-KOM treibt Glasfaserausbau voran
In der Region Straubing kommen rund 4.000 Bürger neu ans Netz / Enge Kooperation mit Kommunen und regionalen Partnern
Die R-KOM setzt ihre Glasfaser-Initiative 2022 im Landkreis Straubing-Bogen und der Stadt Straubing ungebremst fort. Rund 300 Gebäude werden dieses Jahr neu angeschlossen. „Damit bekommen in und um Straubing annähernd 4.000 Bürgerinnen und Bürger in rund 2.300 Wohnungen, Büros und Firmengebäuden mit der R-KOM-Marke Glasfaser Ostbayern lichtschnelle Internetanschlüsse“, sagt R-KOM Geschäftsführer Alfred Rauscher. In ganz Ostbayern bringt die R-KOM dieses Jahr 20.000 Menschen in 11.000 Nutzungseinheiten neu ans Glasfasernetz. Das kommunale Telekommunikationsunternehmen aus Regensburg behält die Ausbaugeschwindigkeit bei, die es sich seit letztem Jahr selbst auferlegt hat.
Aiterhofen und Salching sieht die R-KOM als Vorzeigegemeinden. Im gesamten Glasfaser-Ausbaugebiet des Unternehmens zwischen Parsberg im Nordwesten und Osterhofen im Südosten kommen bislang nur zwei Gemeiden annähernd flächendeckend auf eine Internet-Geschwindigkeit von einem Gigabit. Die eine ist Pentling bei Regensburg, die andere Aiterhofen. Bis Jahresende zieht Salching in Teilen des Gemeindegebiets nach. Die Bauarbeiten laufen. „Damit ist im Straubinger Umland bereits jetzt erfüllt, was die aktuelle Bundesregierung als Ziel bis 2030 ausgegeben hat“, erläutert Dr. Alexander Deml, kaufmännischer Leiter der R-KOM. Spätestens dann soll jedes Unternehmen und jeder Haushalt in Deutschland über Gigabit-Internet verfügen.
„Wir sind schon jetzt Highspeed-Gemeinde“, sagt Salchings Bürgermeister Alfons Neumeier. „Mit unserer Glasfaserversorgung sichern wir uns einen Wettbewerbsvorteil.“ Erst jüngst habe sich deswegen wieder ein Technologie-Unternehmen im neuen Teil des Salchinger Industriegebiets angesiedelt, statt anderswo im Landkreis, sagt der Bürgermeister. Zusammen mit einer Erdgas-Hauptleitung verlegte die Gemeinde sehr früh, schon 2012, entlang einer Achse durch die Hauptorte Salching und Oberpiebing die erste Glasfaserstrecke. Neben dem Industriegebiet schloss Salching ab 2013 konsequent alle neuen Wohngebiete an Gas und Glasfaser an, „für die Bauherren verpflichtend“, wie Neumeier betont. Spätestens die Corona-Pandemie hat den Nutzen klar bewiesen. Auch die Schule hing da schon am Highspeed-Internet.
2019 stieß die Gemeinde als nächsten Schritt die Erschließung der bestehenden Ortsteile an. Die Arbeiten laufen seit Herbst 2021. Bis Ende Dezember werden in den Ortsteilen Salching, Oberpiebing, Niederpiebing, Piering und Oberpiering 111 Nutzungseinheiten in 88 Gebäuden ans lichtschnelle Internet angeschlossen sein. „Vielleicht auch noch ein paar mehr“, sagt Neumeier. „Denn wenn beim Nachbarn der Bagger rollt, entschließen sich immer wieder Eigentümer noch kurzfristig für einen Anschluss.“
Nicht zuletzt dank dieser Infrastrukturmaßnahme kommt Salching mit seinen knapp 3.000 Einwohnern heute auf rund 1.000 Arbeitsplätze. Die Gewerbesteuereinnahmen nutzen dem Gemeindesäckel. „Noch wichtiger ist mir aber, dass wir wohnortnah hochwertige Arbeitsplätze anbieten können“, betont Neumeier.
Ganz im Norden grenzt das langgestreckte Gemeindegebiet von Aiterhofen an die Donau. Hier teilt es sich das Hafengebiet Sand, das schon länger mit Glasfaser erschlossen ist, mit der Stadt Straubing. Im Hauptort Aiterhofen startete der Prozess 2019. Anlass war, dass in einigen Häuser entlang dem Fluss Aitrach als Teil der Hochwasserfreilegung die Öltanks aufschwimmsicher gemacht werden mussten. „Oder der Energieträger musste gewechselt werden“, sagt Aiterhofens Bürgermeister Adalbert Hösl. Die Gemeinde bot an, bei ausreichend Interesse für Gasanschlüsse zu sorgen. „Und zwar gleich im ganzen Hauptort Aiterhofen und gemeinsam mit einem Glasfaseranschluss, wenn wir schon anfangen“, berichtet Hösl. Im Mai 2020 begannen die Bauarbeiten. 140 der insgesamt rund 700 Gebäude-Eigentümer haben sich bereits für einen Glasfaseranschluss entschieden. Davon sind 113 Gebäude bereits fertig gestellt. Im Ortsteil Geltolfing ist die R-KOM derzeit ebenfalls aktiv. Dort bekommen 38 Parzellen im Neubaugebiet Kreuzäcker 2 Glasfaseranschlüsse.
Hoch zufrieden zeigen sich beide Bürgermeister mit der R-KOM. „Das war für uns die schnellste Möglichkeit, den Glasfaserausbau voranzutreiben – zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt mit Beginn der Corona-Pandemie“, sagt Hösl. Alfons Neumeier betont die Regionalität und die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die mit dem Regensburger Unternehmen möglich ist. „Außerdem passen die Produkte“, lobt der Salchinger Bürgermeister.
Als ebenfalls regionaler Partner bei der Umsetzung steht der R-KOM in den beiden Gemeinden die Energie Südbayern (ESB) zur Seite. Die ESB, eine Tochter unter anderem der Stadtwerke München, baut und betreibt zusammen mit ihrem Netzbetreiber Energienetze Bayern GmbH & Co. KG in Ober- und Niederbayernvor allem Gas- aber auch Fernwärme und Wassernetze. „Dabei hat sich bewährt, dass wir Glasfaser mitverlegen“, sagt Franz Frei, bei der Energienetze Bayern kaufmännischer Projektleiter für den Ausbau in Salching. „Wie der R-KOM ist uns wichtig, Hand in Hand mit den Gemeinden zusammenzuarbeiten. Und das läuft hier in diesem Projekt ausgezeichnet“, so Mathias Stierstorfer, technischer Projektleiter der Energienetze Bayern für Aiterhofen und Salching.
In der Stadt Straubing kooperiert die R-KOM mit den Stadwerken. Hier kommen in der Ausbauoffensive 2022 218 Gebäude mit 2.199 Nutzungseinheiten ans Glasfasernetz. Die Gesamt-Investitionssumme der R-KOM und ihrer Infrastrukturpartner beläuft 2022 in Straubing und dem Landkreis auf rund 3,5 Millionen Euro.
„Vergleicht man die Anschlusszahlen in Straubing mit denen in Salching und Aiterhofen, erkennt man die Herausforderung, die Glasfaserausbau im ländlichen Raum bedeutet“, sagt Alfred Rauscher. Der Aufwand für den Hausanschluss ist derselbe, ob nur eine Familie dort lebt oder gleich mehrere Etagenwohnungen im Gebäude erschlossen werden. Außerdem müssen die Glasfaserleitungen im ländlichen Raum über längere Strecken verlegt werden als in der Stadt. „Dank der Kopplung mit den Gasanschlüssen bauen wir in Aiterhofen und Salching trotzdem eigenwirtschaftlich aus, also ohne Fördermittel vom Bund oder vom Freistaat“, erklärt Dr. Deml. Glasfaser bei anderen Sparten wie Gas, Wasser oder Strom gleich mitzuverlegen, hat sich als Erfolgsrezept für die R-KOM herausgestellt. Weil die Tiefbauarbeiten nur einmal nötig sind, sinken die Kosten für den Anschluss auf einen Preis, der auch für Eigentümer eines Einfamilienhauses interessant ist.
„Für die Eigentümer ist der Glasfaseranschluss in jedem Fall ein gutes Geschäft“, sagt Roland Kittel, Bereichsleiter Vertrieb Privat- und Gewerbekunden R-KOM. Im Jahr 2015 hat das Fiber to the Home (FTTH) Council der USA eine Studie veröffentlicht, derzufolge der Wert einer Immobilie bis zu 3,1 Prozent steigt, wenn sie mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet wird. Der deutsche Eigentümerverband „Haus und Grund“ bezieht sich auf eine englische Studie, die davon ausgeht, dass ein Glasfaseranschluss der Immobilie einen Wertzuwachs von fünf bis acht Prozent beschert. In Salching jedenfalls trifft das Angebot der R-KOM auf große Resonanz. „Bisher haben sich bereits 100 Bewohner für einen Glasfaseranschluss entschieden – Tendenz steigend“, sagt Roland Kittel.
Auch wenn heute schon viele Gebäue mit DSL oder Kabel am Breitbandnetz hängen, wird das für die Zukunft nicht reichen. „Das schnelle Netz von heute ist die lahme Schnecke von morgen. Nur die Glasfaser bis in die Wohnung ist zukunftsfest und sichert die uneingeschränkte Teilhabe an der Informationsgesellschaft“, so Alfred Rauscher. Die Glasfaser selbst kann praktisch unendliche Datenmengen transportieren. Die herkömmlichen Kupferkabel bei DSL oder beim Kabelanschluss stoßen an technische Grenzen. Außerdem sind die Lichtimpulse in den Glasfasern deutlich weniger störanfällig als die elektrischen Impulse in Kupferleitungen.
Und Glasfaser spart Strom – vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Klimaschutz und Versorgungssicherheit ein nicht unwichtiger Effekt. Laut einer Studie im Auftrag des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) verbrauchen Glasfaser- im Vergleich zu Kupferleitungen bis zu 17-fach weniger Strom. Hochgerechnet würden sich bei einer deutschlandweiten Versorgung mit echten Glasfasernetzen pro 1 Gbit/s Bandbreite bis zu 1.100 MW an elektrischer Leistung gegenüber kupferbasierten Netzen einsparen lassen. Zum Vergleich: Der noch laufende Block 2 des Kernkraftwerks Isar bei Landshut hat eine elektrische Leistung von rund 1.400 MW.
Eine Übersicht der Clusterausbaugebiete 2022 finden Sie hier:
www.glasfaser-ostbayern.de/ausbau